Gesundheit

Im Fokus der Förderung stehen Beiträge zu besserem Verständnis, Therapie, Management und Prävention von Erkrankungen sowie zur Verbesserung von Gesundheitsversorgung und Pflege.

Ein Patient liegt auf dem Rücken auf der ausgefahrenen Patientenliege vor der Untersuchungsröhre eines MRT. Rechts daneben zeigt ein Monitor MRT-Bilder eines Gehirns.

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Eine gesunde Bevölkerung ist eine unverzichtbare Voraussetzung für eine stabile, nachhaltige und inklusive Gesellschaft innerhalb der EU. Die Gesundheit der Menschen zu verbessern ist von entscheidender Bedeutung dafür, die Armut zu verringern und Probleme verbunden mit der alternden europäischen Gesellschaft zu bewältigen. Gesundheit ist außerdem wichtig, um den sozialen Fortschritt, den Wohlstand und das Wirtschaftswachstum zu fördern. Hierzu tragen Forschung und Innovation im Bereich Gesundheit wesentlich bei. Durch die Forschungs- und Innovationstätigkeiten in Horizont Europa im Cluster Gesundheit sollen enge Verbindungen zwischen verschiedenen Bereichen hergestellt werden. Hierzu zählen Grundlagen- und klinische Forschung. Weitere zu berücksichtigende Forschungsfelder finden sich in der Epidemiologie, der Ethik, der Sozioökonomie und der Regulierungswissenschaft.

Das Cluster Gesundheit wird in Horizont Europa gemeinsam durch die Generaldirektionen "Forschung und Innovation" sowie "Gesundheit und Lebensmittelsicherheit" gestaltet. Gesundheitspolitik und -systeme sind nun zentrale Ideengeber für Themen. Die politischen Prioritäten der EU spiegeln sich stärker als bisher in den Ausschreibungsthemen wieder: Forschungs- und Innovationsförderung in den Bereichen "Umwelteinflüsse auf Gesundheit" und "Umwelt-Klima-freundliche Gestaltung des Gesundheitssystems" dienen der Umsetzung des Green Deals. Digitalisierungsaspekte finden sich in den Themenschwerpunkten "Künstliche Intelligenz", "Standardisierung" und "Gesundheitswesen" wieder. Das Thema Prävention hat eine höhere Bedeutung als zuvor und beeinflusst auch die Forschungsfelder "Umwelteinflüsse", "Ernährung" sowie "Life Style". Außerdem soll eine große Bandbreite von Krankheiten besser angegangen werden: Infektionskrankheiten, einschließlich armutsbedingter und vernachlässigter Krankheiten, sowie nicht ansteckende Krankheiten, einschließlich seltener Erkrankungen. Dabei werden Forschung und Entwicklung zu Prävention, Diagnostik, Therapien sowie die Entwicklung neuer Technologien gefördert. Dabei ist eine stärkere internationale Kooperation sehr wichtig beispielsweise für die Nutzung relevanter Infrastrukturen, aber auch für eine bessere Vorbereitung der Gesundheitssysteme, um schnell und wirksam auf gesundheitliche Notfälle wie Epidemien zu reagieren.

Das Cluster Gesundheit fördert Forschungs- und Innovationsaktivitäten in sechs Interventionsbereichen. Die Aspekte "Digitalisierung" und "Personalisierung von Gesundheit und Pflege" werden übergreifend über alle sechs Bereiche hinweg adressiert.

Gesundheit im gesamten Lebensverlauf

Menschen in kritischen Lebensphasen (vor und bei der Geburt sowie in Kindheit und Jugend, während der Schwangerschaft und im mittleren und späten Erwachsenenalter), einschließlich Menschen mit Behinderungen oder Verletzungen, haben besondere gesundheitliche Bedürfnisse. In diesem Bereich werden Forschungs- und Innovationsaktivitäten unter anderem zu aktivem und gesundem Altern in allen Lebensphasen gefördert.

Ökologische und soziale Gesundheitsfaktoren

Ein besseres Verständnis der ökologischen und sozialen Gesundheits- und Risikofaktoren wird dazu beitragen, Gesundheitsrisiken und -gefahren zu ermitteln, zu verhindern und zu mindern. Grundlage von Forschungs- und Innovationsaktivitäten hierfür werden unter anderem bevölkerungsbasierte Kohortenstudien, Human-Biomonitoring und epidemiologische Untersuchungen sein.

Nicht übertragbare und seltene Krankheiten

Nicht übertragbare Krankheiten, einschließlich Krebs und seltener Krankheiten, stellen eine große Herausforderung für Gesundheit und Gesellschaft dar. Forschungs- und Innovationsaktivitäten in diesem Bereich zielen auf ein besseres Verständnis und eine bessere Klassifizierung sowie wirksamere Ansätze ab, einschließlich Konzepten der personalisierten Medizin (auch als "Präzisionsmedizin" bezeichnet), für Prävention, Diagnose, Überwachung, Behandlung, Rehabilitation und Heilung und auch ein Verständnis von Multimorbidität.

Infektionskrankheiten, einschließlich armutsbedingter und vernachlässigter Krankheiten

Menschen vor ansteckenden, sich über Grenzen hinweg verbreitenden Krankheiten zu schützen, ist eine große Herausforderung und fordert eine wirksame internationale Zusammenarbeit auf EU-Ebene und auf globaler Ebene. Dazu gehören das Verständnis, die Prävention, die Vorsorge, die Früherkennung und die Forschung im Hinblick auf den Ausbruch, die Behandlung und die Heilung von Infektionskrankheiten, einschließlich armutsbedingter und vernachlässigter Krankheiten, sowie die Bekämpfung der Antibiotikaresistenz.

Instrumente, Technologien und digitale Lösungen für Gesundheit und Pflege, einschließlich personalisierter Medizin

Gesundheitstechnologien und -instrumente sind für die öffentliche Gesundheit von entscheidender Bedeutung und haben in hohem Maße zu wichtigen Verbesserungen bei Lebensqualität, Gesundheit und Pflege der Menschen in der EU beigetragen. Unter dieser Überschrift werden vielfältige Forschungs- und Innovationsaktivitäten gefördert, unter anderem Instrumente und Technologien für Gesundheit und Pflege unter Berücksichtigung von Schlüsseltechnologien, Einzelzellmethoden, Multi-Omik-Ansätze und systemmedizinische Konzepte, künstliche Intelligenz und andere digitale Technologien.

Gesundheitssysteme

Die Gesundheitssysteme sind eine Schlüsselkomponente der Sozialsysteme der EU. Für verbesserte Gesundheitssysteme in Europa werden Forschungs- und Innovationsaktivitäten benötigt, die sich unter anderem damit beschäftigen, das Potenzial datengesteuerter und digitaler Innovationen im Hinblick auf eine bessere Gesundheit und eine patientenorientierte Pflege auf der Grundlage offener und sicherer europäischer Dateninfrastrukturen zu erschließen.